Bei der Differenzialdiagnostik der Anämie ist das Blutbild unverzichtbar. Neben der Bestimmung des Hb, der Erythrozyten-Indizes und der Retikulozytenzahl ist auch die Erythrozyten-verteilungsbreite (RDW) sowie das Retikulozyten-Hämoglobin (Ret-Hb) sehr sinnvoll.
Während jeder automatischen Blutbildanalyse wird eine Verteilungskurve der Erythrozytengröße erstellt. Dabei gibt das MCV (mittleres Erythrozytenvolumen) die durchschnittliche Größe der Erythrozyten wieder, schließt eine Anisozytose, wie z. B. bei beginnendem Eisenmangel, aber nicht aus. Eine ungleiche Größenverteilung mit Verbreiterung der Verteilungskurve wird zusätzlich durch die Erythrozytenverteilungsbreite (RDW) beschrieben.
Eine Erhöhung des RDW über den Referenzbereich (11,6 - 14,4%) kann bei akuten hämolyt. Anämien auftreten, bedingt durch die Retikulozytose. Eine Erhöhung kommt auch bei Mangel-zuständen (Eisen-, Vit. B12-, Folsäuremangel) vor.
Die RDW kann zusammen mit MCV zur Differenzialdiagnostik der Anämien genutzt werden:
Ret-Hb ist ein sehr früher Marker eines funktionellen Eisenmangels. Ret-Hb gibt den durch-schnittlichen Hämoglobingehalt der Retikulozyten an und die Eisenversorgung der Erythropoese. Die Bestimmung des Ret-Hb ist auch zur raschen Beurteilung des Behandlungserfolgs der Eisensubstitution oder zum Monitoring der Eisenversorgung unter Erythropoetin-Therapie indiziert. Der Referenzbereich für Ret-Hb beträgt 1,77- 2,22 fmol.
Wir werden ab sofort die RDW automatisch und kostenfrei in unsere Befunde einbinden, wenn Sie ein kleines oder großes Blutbild anfordern. Bei einer Blutbildanalyse mit Retikulozytenzahl erfolgt automatisch und kostenfrei auch die Angabe des Ret-Hb.