Nachweisraten respiratorischer Erreger Post-COVID

|   Labor- und Fachinformationen

Nach dem Ende der Corona-Pandemie im letzten Jahr haben wir interessante Entwicklungen in der Epidemiologie respiratorischer Erkrankungen beobachten können. Zum Beispiel haben RSV, aktuell Mykoplasma pneumoniae und B. pertussis zu außergewöhnlich hohen Fallzahlen geführt.

Mittels des Res23-Erreger-Assays (Res23MX-PCR) [vgl. Laborinfo 04/2023] werden 23 virale und bakterielle Erreger untersucht. Damit werden, ergänzt durch eine Einzel-PCR für B. pertussis, mehr als 90% aller klinisch relevanten respiratorischen Erreger beim Menschen abgedeckt. Dies führt zu einer deutlich höheren Identifizierungsquote gegenüber Einzel-PCR-Testungen sowie auch zur Identifizierung von Ko-Infektionen, die mit einem höheren Risiko für schwerere Verläufe verknüpft sein können.

  Q3/2023 Q4/2023 Q1/2024 Q2/2024
Anzahl Anforderungen Res23MX-PCR 1317 2634 4124 2808
Anzahl Nachweise [in %] (d.h. mind. 1 Erreger
nachweisbar)
599 [45,4] 1656 [62,9] 2738 [66,4] 1690 [60,2]
Anzahl Nachweise mit Ko-Infektionen [in %] 73 [12,2] 362 [21,9] 1301 [47,5] 492 [29,1]
Anzahl M. pneum. Nachweis (Einzel-PCR +
Res23MX-PCR) [in %]
1341
1 [0,07]
2688
6 [0,2]
4312
48 [1,1]
3512
232 [6,6]
Anzahl B. pertussis (Einzel-PCR) Nachweis
[in %]
44
0
110
6 [5,5]
132
21 [15,9]
1239
229 [18,5]


Im Einsendegebiet Dresden-Zwickau wurden in den vergangenen 12 Monaten knapp 11 000 Abstrichproben mit Multiplex-Analyse Res23 bearbeitet. In ca. zwei Drittel der Proben wurde mindestens ein Erreger detektiert. In einem Drittel der positiven Proben wurden mehr als 1 Erreger im Sinne einer Koinfektion identifiziert. Dies betraf vor allem die Erreger Influenza A, RSV, Sars-CoV-2, Entero-/Rhino-, Adenoviren sowie das humane Metapneumovirus (hMPV) betrafen. Bemerkenswert sind weiterhin die derzeit außerordentlich hohen Infektionszahlen für Pertussis und Mykoplasma pneumoniae.

Die Res23-Multiplex-PCR hat sich als robuste und schnelle Methodik erwiesen, bei der derzeit in über 50% der Proben ein oder mehrere respiratorische Erreger identifiziert werden. Sie weist damit gegenüber Einzel-PCR-Analysen eine deutlich höhere Aussagekraft auf.

  • Anforderung: Res23 - PCR [ggf. plus Pertussis/Parapertussis-PCR]
  • Probenmaterial: Nase-/Rachenabstrich mit Flüssigmedium